Entstehung von Karies
Karies entsteht nur dann, wenn sich ganz bestimmte Bakterien in Ihrer Mundhöhle eingenistet haben. Diese Bakterien heißen Mutansstreptokokken und Lactobazillen. Sie haben in einem gesunden Mund eigentlich nichts zu suchen - trotzdem finden sie sich bei sehr vielen Menschen. Je mehr dieser Bakterien in Ihrem Mund vorhanden sind, desto größer ist das Risiko, dass sich Karies entwickelt. Fehlen diese Bakterien ganz, gibt es auch keine Karies und das heißt: keine "Löcher" und keine Füllungen.
Ein sauberer Zahn erkrankt nicht an Karies!
Natürlich brauchen die Bakterien Zeit, um die Zahnsubstanz anzugreifen, und sie brauchen die entsprechende Nahrungszufuhr, vor allem süße Speisen. Es gilt also nicht nur die Bakterienzahl zu verringern. Sie sollten vor allem auch die Zahnbeläge möglichst rasch entfernen, um ihnen erst gar keine Zeit zu geben, ihre schädliche Wirkung zu entfalten. Und wer möglichst auf zuckerhaltige Speisen und süße Zwischenmahlzeiten verzichtet, entzieht den Bakterien ihre Nahrungsgrundlage, ein weiterer wichtiger Schritt, Karies zu vermeiden.
Wirklich erfolgreich werden Sie sein, wenn Sie von drei Seiten gleichzeitig "angreifen":
- Eine sorgfältige Mundhygiene gibt den Bakterien an all den Flächen keine Chance, die mit der Zahnbürste zu erreichen sind. Noch bevor die Zahnbeläge Schaden anrichten können, werden sie "weggeputzt".
- Wenn Sie die wichtigsten Ernährungsregeln beachten und nicht so oft am Tag Süßes essen, erhalten die Bakterien in Ihrem Mund zu wenig Nahrung und können sich nicht mehr unbegrenzt vermehren.
- Bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen können wir Ihre Zähne professionell reinigen und damit auch die Stellen schützen, die Sie selbst mit der Zahnbürste nicht erreichen können. Außerdem kann getestet werden, wie viele Bakterien in Ihrem Mund vorkommen. Mit diesem Wissen und einer gründlichen Untersuchung Ihrer Zähne kann dann ganz gezielt dagegen vorgegangen werden.
Lebenslang gesunde Zähne brauchen eine lebenslange Pflege
Mit einer einmaligen Aktion ist es dabei allerdings nicht getan. Die Kariesprophylaxe, zur Vermeidung von Karies ist notwendig, solange Sie Zähne im Mund haben - also ein Leben lang.
Wie die Kariesbakterien in den Mund kommen
Ein neugeborenes Baby hat zunächst gar keine Bakterien im Mund. Sie gelangen erst im Kontakt mit der Umwelt in die Mundhöhle eines Kleinkindes.
Übertragung der Kariesbakterien durch Speichel
Schon geringste Speichelmengen genügen, um Kariesbakterien zu übertragen. Sei es, dass die Eltern den Schnuller ablecken, um ihn zu "reinigen", oder dass sie prüfen, ob das Essen die richtige Temperatur hat, indem sie den ersten Löffel selbst probieren, schon sind Tausende von Bakterien in den Mund ihres Kindes gelangt.
Die neuen Zähne bilden eine ideale Fläche, um sich darauf anzusiedeln. Und wenn erst einmal die Backenzähne mit ihren natürlichen, oft sehr tiefen Grübchen vorhanden sind, können sich die Bakterien so gut festsetzen, dass sie kaum mehr restlos entfernt werden können. Jedes Mal, wenn man zuckerhaltige Speisen oder Getränke aufnimmt, führt man gleichzeitig den Bakterien Nahrung zu und Karies kann entstehen. Früher tat der Zahnarzt dann nichts anderes, als das so entstandene "Loch" gründlich auszubohren und zu füllen. Damit hat er zwar die Folgen der Karies behandelt, aber nicht ihre Ursache, und die Bakterien konnten ihr Zerstörungswerk weiter betreiben. So entstanden immer neue Löcher, immer mehr Zähne wurden angebohrt und immer mehr Zahnsubstanz ging verloren.