Kinderprophylaxe mit Ernährungsberatung, Hinweise zur Zahnputztechnik und Fissurenversiegelung
Kariesvorbeugung bei Milchzähnen
Kariesprävention beginnt nach Durchbruch des ersten Milchzahnes. Zähne und Zahnfleisch Ihres Kindes können bei guter Pflege ein Leben lang gesund bleiben und Ihre Kinder werden es Ihnen später danken. Wie Sie dabei vorgehen und welche Erkenntnisse der modernen Zahnmedizin Ihnen und Ihrem Kind helfen, möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen.
Warum sind Milchzähne wichtig?
Etwa mit sechs Monaten bekommt Ihr Kind seinen ersten Zahn. Im Alter von etwa zweieinhalb Jahren sind dann alle 20 Milchzähne vorhanden. Sie sind wichtig für die Zerkleinerung der Nahrung und für die richtige Sprachbildung. Und sie sind wichtige Platzhalter für die später nachrückenden bleibenden Zähne. Frühzeitiger Zahnverlust wirkt sich nachteilig auf die Gesundheit und auf die Stellung der bleibenden Zähne aus.
Wie entsteht Karies?
Karies entsteht durch das Zusammenwirken von Nahrungsbestandteilen und Bakterien in den Zahnbelägen (Plaque). Zucker und andere Kohlenhydrate im Essen und in Getränken begünstigen das Wachstum dieser Mikroorganismen. Sie bilden Säuren, die den Zahnschmelz kariös zerstören. Je länger Bakterien und Säuren auf den Zahn einwirken können, desto größer ist das Kariesrisiko. Vergessen Sie bitte nicht, dass Fruchtsäuren in sauren Früchten und Fruchtsäften bei häufigem Genuss zu Zahnschäden führen.
Milchzähne brauchen besondere Pflege, denn sie bekommen leichter Karies.
Wie kann Karies wirksam verhindert werden?
Grundregeln der zahnmedizinischen Vorbeugung sind:
- das regelmäßige Entfernen von Zahnbelägen durch Zähneputzen
- das Vermeiden des häufigen Genusses von zuckerhaltigen Speisen und Getränken und von saurem Obst und sauren Fruchtsäften
- der Kariesschutz der Zähne durch Fluorid
Für gesetzlich versicherte Kinder und Jugendliche bieten wir ab dem 30. Lebensmonat bis zum vollendeten 18. Lebensjahr Kinder- bzw. Jugendvorsorge (Prophylaxe) an. Die Kosten der Individualprophylaxe werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Es entstehen für Sie keine weiteren Kosten.
Die Individualprophylaxe beinhaltet folgende Leistungen
Zunächst werden die Zähne mit einem speziellen roten Farbstoff eingepinselt. Dieser Farbstoff macht die harten und weichen Zahnbeläge (insbesondere die Bakterien), die sich schon einige Zeit in der Mundhöhle befinden, sichtbar.
Falls sich nach dem Ausspülen noch rote Beläge auf den Zähnen zeigen, werden mit Hilfe eines Handspiegels Kind und Eltern die noch nicht optimal gereinigten Stellen gezeigt. Anschließend wird demonstriert, wie die Beläge zuverlässig zu entfernen sind. Auch Fragen zur Wahl der richtigen Zahnbürste, Zahnpasta und anderer Hilfsmittel zur Mundhygiene werden besprochen. Zusätzlich wird besprochen, ob eine ausreichende Fluoridierung der Zähne gegeben ist. Nach der intensiven Untersuchung und persönlichen Beratung werden die Zähne von allen harten und weichen Belägen befreit. Nach der Belagsentfernung erfolgt die Politur und Fluoridierung der Zähne zur Glättung und "Härtung" der Schmelzoberfläche.
Die Individualprophylaxe ist ein sehr wichtiges Instrument während der Gebissentwicklung der Kinder und Jugendlichen. Im Alter von 6 bis 12 Jahren brechen die bleibenden Zähne durch, zu deren lebenslangen Erhalt wir gerne beitragen wollen. Aber auch die "Milchbackenzähne", die erst zwischen dem 9. und 11. Lebensjahr verloren gehen, sollten möglichst kariesfrei bleiben, da sie als Platzhalter für die nachwachsenden bleibenden Zähne dienen.
Neben den beschriebenen Maßnahmen wird im Rahmen der Individualprophylaxe auch die Versiegelung der bleibenden großen Backenzähne durchgeführt. Sobald die großen Backenzähne vollständig durchgebrochen sind (in der Regel ab dem 6. Lebensjahr und im 12. Lebensjahr), werden die Zähne gründlich gereinigt und mit einem sauren Gel mikroskopisch fein angeraut. Anschließend werden die kleinen Grübchen und Fissuren der Kaufläche mit fließendem Kunststoff benetzt. Das Licht einer Speziallampe härtet das Material aus und die Zahnoberfläche ist versiegelt. Somit haben die Bakterien keine Chance mehr, sich in den Vertiefungen der Zahnoberfläche festzusetzen.